Die SPD-Ratsfraktion Sehnde hat sich mit deutlichen Worten gegen den von der CDU initiierten Ratsbeschluss zur Integration eines Beachhandballfeldes in den geplanten Spiel-, Bolz- und Sportplatz an der Chausseestraße gewandt. In einer schriftlichen Stellungnahme vom Mittwoch, 21. Mai 2025, äußert die Fraktion scharfe Kritik an der Entscheidung, die sie als „kontraproduktiv“ für das Gesamtprojekt einstuft
Fraktionsvorsitzender Max Digwa wirft der CDU vor, „Sand in die Augen der Bürgerinnen und Bürger“ zu streuen. Der von der CDU allein durchgesetzte Beschluss sei aus mehreren Gründen problematisch. So müsse infolge der Änderung die gesamte Anlage neu geplant und kostentechnisch überarbeitet werden. Damit drohe nicht nur ein erheblicher Zeitverlust, sondern auch eine Überschreitung des Budgets von 930.000 Euro. „Da es sich um eine freiwillige Leistung handelt und der Haushalt defizitär ist, würde eine Budgetüberschreitung keine Genehmigung durch die Kommunalaufsicht bekommen“, heißt es in der Stellungnahme. Die SPD warnt davor, dass der Bau des gesamten Platzes gefährdet sei.
Auch inhaltlich stößt die Maßnahme auf Widerstand. Durch die Integration des Beachhandballfeldes müsse laut SPD auf andere Sportbereiche verzichtet werden. Dies sei nicht im Sinne der Bürgerbeteiligung, auf deren Basis das Konzept ursprünglich entwickelt worden sei. „Eine Verkleinerung ist sicherlich nicht im Interesse der Unterzeichner“, stellt die Fraktion mit Blick auf eine bestehende Petition für einen Pumptrack fest.
Zudem bekräftigt die SPD, dass sie den grundsätzlichen Bedarf für ein Beachhandballfeld sehe. Dieses solle jedoch nicht auf einem frei zugänglichen Platz, sondern in Vereinsregie entstehen. Digwa betont: „Wenn ein Verein wie der TVE Sehnde die Kontrolle hätte, wäre dieses wesentlich besser umsetzbar.“ Neben der einfacheren Pflege seien auch Erweiterungen für den Vereinsbedarf denkbar. Konkrete Alternativen lägen bereits vor: Eine geeignete Fläche in der Nähe des Sportzentrums sei vorhanden und sogar förderfähig, kurzfristig könne das Waldbadgelände für erste Erfahrungen genutzt werden.
In der Sitzung brachte die SPD-Fraktion einen Antrag ein, das Beachhandballfeld auf einer anderen Fläche in Kooperation mit dem TVE Sehnde zu errichten. Dieser Antrag sei jedoch vom Ratsvorsitzenden nicht zur Abstimmung zugelassen worden. Digwa kritisiert das Vorgehen scharf: „Statt der Umsetzung des Projekts Spiel-, Bolz- und Sportplatzes Chausseestraße näher zu kommen, machen wir wieder eine Rolle rückwärts mit der Gefahr, dass die Kosten aus dem Ruder laufen.“
Abschließend mahnt die SPD mangelnde Kompromissbereitschaft auf Seiten der CDU an. „Mehrere Vorschläge wurden nicht aufgegriffen. So kann Kommunalpolitik nicht funktionieren“, so Digwa. Die SPD kündigt an, sich weiterhin für eine tragfähige Lösung im Sinne aller Beteiligten einzusetzen.
Die vollständige Stellungnahme der SPD-Ratsfraktion Sehnde steht unter deisem Text als PDF zum Download bereit.