
So hochkarätiger Besuch war dem Aiki Dojo Sehnde bisher nicht zuteilgeworden: Über das verlängerte Himmelfahrtswochenende war der Verein Gastgeber eines Aikido-Lehrgangs mit internationalem Format. Aus dem Hombu Dojo – dem Zentrum des Aikido in Tokio – reiste eigens Takeshi Yamashima, 8. Dan, an, von seinen Schülern mit Hochachtung „Sensei“ („Meister“) genannt. Neben einem Lehrgang in Darmstadt führte der erfahrene Lehrer auch eine mehrtägige Veranstaltung in Sehnde durch. Zwar wirkt der freundliche, eher zurückhaltende Mann auf den ersten Blick unscheinbar – doch auf der Matte entfaltet er eindrucksvolle Präsenz und Technik.
„Yamashima-Sensei bei uns begrüßen zu dürfen, ist eine große Ehre und erfüllt uns mit großer Freude“, sagt Christian Fulda, der das regelmäßige Training im Aiki Dojo Sehnde leitet. Wettkämpfe gibt es im Aikido nicht – dafür spielen Lehrgänge eine umso bedeutendere Rolle für den Austausch und das gemeinsame Lernen. Dass ein derart erfahrener Aikidoka, der sein Leben dem Aikido gewidmet hat, nach Sehnde kommt, ist für die Übenden vor Ort von unschätzbarem Wert. Das zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus der näheren und weiteren Umgebung anreisten.
Fünf Tage lang dauerte der Lehrgang, zu dem knapp 30 hochgradig ausgebildete Aikidokas aus der Schweiz, aus den Niederlanden und aus verschiedenen Teilen Deutschlands nach Sehnde kamen. Zweimal täglich traf man sich in der Trainingshalle – dem Dojo – zum gemeinsamen Üben unter Anleitung des Meisters.
Zwei Trainingseinheiten pro Tag verlangten den Teilnehmenden einiges ab. Aikido ist körperlich fordernd, weshalb die Pausen zwischen den Einheiten nicht nur zur Erholung dienten, sondern auch Raum für persönliche Begegnungen boten. Auch das gesellige Miteinander kam nicht zu kurz: Ein vom Verein organisiertes Begleitprogramm sorgte dafür, dass sich die Gäste näher kennenlernen konnten. Einige übernachteten sogar im Dojo, das dafür genügend Platz bot. Denn Aikido fordert nicht nur körperlich – es verlangt stets auch mentale Präsenz und innere Haltung.
Die Verbindung des Aiki Dojo Sehnde zum Hombu Dojo in Tokio und zu Yamashima Sensei besteht bereits seit Jahren. „Wer im Aikido weiterkommen will, sollte regelmäßig Lehrgänge besuchen und Präsenz zeigen“, erklärt Christian Fulda. Er selbst nimmt häufig an Veranstaltungen verschiedener Aikido-Meister teil – für ihn ein fester Bestandteil des Weges eines fortgeschrittenen Aikidokas.
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fielen durchweg positiv aus. Viele verließen die Matte mit einem Lächeln – Aikido wirkt befreiend und stärkend. Yamashima Senseis Fähigkeit, aus den Grundprinzipien fließende Techniken zu entwickeln, erlaubte sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen, auf ihrem jeweiligen Niveau einzusteigen. Das machte den Lehrgang für alle zu einer bereichernden Erfahrung.
Das Aiki Dojo Sehnde plant bereits eine Wiederholung des Lehrgangs im kommenden Jahr. Die Vorbereitungen laufen, und es ist gut möglich, dass das Interesse dann noch größer ausfällt – denn von einem solchen Erlebnis spricht sich schnell herum.


