
Jede Menge Rollkoffer auf dem Pflaster in Hannover unterwegs: Im ersten Halbjahr gab es in der Stadt und Region Hannover rund 2 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitgeteilt. Die NGG Hannover beruft sich dabei auf aktuelle Tourismus-Zahlen vom Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Damit hat es in der Stadt und Region Hannover in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4,2 Prozent mehr Übernachtungen gegeben als im ersten Halbjahr 2024, so die Gastro-Gewerkschaft NGG.
Anlässe, nach Hannover zu kommen, gebe es viele: „Urlaub, Tagesausflug, Geschäftsreise, Verwandtschaftsbesuch, medizinische Behandlung, Fortbildung … – jeder Besuch und jede Übernachtung ist gut für das Hotel- und Gaststättengewerbe in der Stadt und der Region“, sagt Lena Lange. Für die Geschäftsführerin der NGG Hannover bedeutet das allerdings auch: „Hotels, Pensionen, Restaurants, Gaststätten, Cafés & Co. in Stadt und Region Hannover sollten gezielt auf Stammpersonal setzen. Vor allem auch auf den Nachwuchs: Die Branche braucht Auszubildende“, so Lange.
Die Gastro-Gewerkschaft NGG warnt Gastronomen in Stadt und Region Hannover vor einem „gefährlichen Trend“ in der Branche: „Immer mehr Aushilfs- und immer weniger Fachkräfte. Das geht zu Lasten der Qualität – in der Küche genauso wie im Service. Die Hotellerie und Gastronomie in Hannover sollte alles daransetzen, als Profi- und nicht als Laien-Branche rüberzukommen“, sagt Lena Lange.
Es sei daher wichtig, junge Menschen davon zu überzeugen, dass sich eine Gastro-Ausbildung lohne. „Wer im Tourismus arbeitet, steht mitten im Leben: Von der Küche über die Bar bis zur Rezeption – in Hotels ist immer etwas los. Allerdings schrecken die wenig attraktiven Arbeitszeiten viele – gerade auch Jugendliche – enorm ab“, so Lange.
Deshalb müsse die Gastro-Branche dringend etwas gegen „Frust-Dienstpläne“ unternehmen: „Nämlich genug Personal einstellen, um superlange Schichten und zu viele Wochenendeinsätze zu vermeiden. Aber auch das Geld muss natürlich stimmen: Nur wer den Tariflohn bekommt, wird fair bezahlt. Und ganz wichtig: Trinkgeld ist kein Ersatzlohn. Auch wenn viele Wirte das nach wie vor anders sehen“, sagt Lena Lange von der Gastro-Gewerkschaft.