Die Gedenkstätte Ahlem lädt am Donnerstag, 7. August 2025, um 19 Uhr zu einer öffentlichen Vortragsveranstaltung in das Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, ein. Der Eintritt ist frei.
Im Mittelpunkt des Abends steht der Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Senior Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Hachtmann widmet sich der Frage, wie sich deutsche Wissenschaftseliten nach 1945 mit ihrer Rolle im Nationalsozialismus auseinandersetzten – oder dies auch bewusst unterließen. Am Beispiel der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und ihrer Nachfolgeinstitution, der Max-Planck-Gesellschaft, beleuchtet er sowohl individuelle Karrieren als auch strukturelle Kontinuitäten und Brüche in der Nachkriegszeit.
Im Fokus stehen dabei nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch die Rolle der Institutionen und ihrer Mitglieder im „Dritten Reich“, ihre Verflechtungen mit dem NS-Staat sowie der Umgang mit dieser Vergangenheit nach Kriegsende. Hachtmanns Vortrag thematisiert insbesondere die vielfach beschönigende Darstellung dieser Zeit durch die Max-Planck-Gesellschaft und beleuchtet kritisch, wie die Aufarbeitung der eigenen Geschichte erfolgte.
Die Veranstaltung richtet sich an historisch Interessierte ebenso wie an Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen und bietet einen fundierten Einblick in ein Kapitel deutscher Wissenschafts- und Gesellschaftsgeschichte, das bis heute nachwirkt.