Zur aktuellen Zwischenbilanz der Geschäftsführung des Klinikums Region Hannover (KRH) zur Umsetzung der Medizinstrategie 2030 äußert sich die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung in einer Pressemitteilung mit deutlicher Kritik: „Die Medizinstrategie 2030 wird als großer Wurf verkauft – doch das KRH gleicht weiterhin einem Patienten, der nur durch regelmäßige, millionenschwere Finanzspritzen der Region Hannover am Leben gehalten werden kann“, so Bernward Schlossarek, Vorsitzender der Gruppe CDU/FDP. „Solange die KRH GmbH nicht in der Lage ist, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen, bleibt das Ziel einer langfristig stabilen Gesundheitsversorgung fraglich.“
Aus Sicht der Gruppe ist es „fast zynisch“, wenn sich die Geschäftsführung des KRH und der Aufsichtsratsvorsitzende Steffen Krach „mit einem Lächeln in der Zeitung präsentieren und Projekte wie das medizinische Versorgungszentrum in Lehrte als ‚Mehr‘ verkaufen – nachdem dieselben Akteure zuvor für die Schließung des Krankenhauses vor Ort gesorgt haben“.
Trotz einer Investitionssumme von rund einer Milliarde Euro bleibe unklar, wie und wann sich die Krankenhauslandschaft wirtschaftlich konsolidieren soll. Die Gruppe CDU/FDP kritisiert, „dass die durch das KRH gebundenen Mittel zu Verschiebungen bei anderen ebenso dringlichen Aufgaben in der Region – etwa der Sanierung von Schulen, dem Ausbau von Straßen oder Investitionen in den Katastrophenschutz – sorgen“.
„Die sogenannte Medizinstrategie 2030 ist nichts anderes als eine teure Wunschvorstellung, die vor allem zur weiteren Zentralisierung der Gesundheitsversorgung führt. Die Menschen im Umland werden das Nachsehen haben“, so Schlossarek weiter. „Es ist mehr als fraglich, wer im Jahr 2030 den Mut haben wird, öffentlich einzugestehen, dass diese Strategie gescheitert ist.“
Die Gruppe CDU/FDP fordert, dass künftig „eine realistische, wirtschaftlich tragfähige Krankenhauspolitik betrieben wird, die eine flächendeckende Versorgung sichert, statt sich in strategischen Hochglanzpapieren zu verlieren“.