Grüne fordern Verzicht auf Rückzahlung von Fördergeldern für Umwandlung von Krippenplätzen

Fraktionsvorsitzender Sandy Steve Choitz und Katharina Mundt halten den offenen Brief vor der Kindertagesstätte Höver in der Hand.

Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Sehnde hat sich mit einem offenen Brief an den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Olaf Lies und den Regionspräsidenten Steffen Krach gewandt. Darin bitten die Grünen um den Verzicht auf die Rückforderung von Fördergeldern für die geplante Umwandlung einer Krippengruppe in eine altersübergreifende Gruppe in der Kindertagesstätte Höver.

„Die Versorgungssituation mit Kinderbetreuungsplätzen in Höver zeigt derzeit ein gravierendes Ungleichgewicht: Während nur 59 Prozent der benötigten Kindergartenplätze zur Verfügung stehen, werden gleichzeitig fast die Hälfte der vorhandenen Krippenplätze nicht genutzt. Im kommenden Kitajahr 2025/2026 können rund 20 Familien aus Höver und Bilm keinen wohnortnahen Kindergartenplatz erhalten und müssen auf entferntere Ortsteile ausweichen“, so die Grünen-Ratsfraktion.

Nach einem Ratsbeschluss plant die Stadt Sehnde, zum 1. August 2025 eine Krippengruppe mit 15 Plätzen in eine altersübergreifende Gruppe umzuwandeln. „Diese Maßnahme würde die dringend benötigten zusätzlichen Betreuungsplätze für Kindergartenkinder schaffen. Allerdings müssten dafür Fördergelder in Höhe von etwa 65.000 Euro zurückgezahlt werden, da die Zweckbindungsfrist von 25 Jahren erst zur Hälfte abgelaufen ist“, so die Grünen.

„Die Umwandlung dient weiterhin dem ursprünglichen Förderzweck der frühkindlichen Bildung und Betreuung – nur mit einer Anpassung an den tatsächlichen Bedarf vor Ort“, erklärt Sandy Steve Choitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Sehnde. „Die finanzielle Belastung durch die Rückzahlung würde den kommunalen Haushalt erheblich belasten und könnte andere wichtige Projekte im Bereich der Kinderbetreuung gefährden.“

Katharina Mundt, Mitglied der Grünen aus Höver, ergänzt: „Für viele Familien ist die aktuelle Situation eine enorme Belastung. Besonders problematisch wird es, wenn Geschwisterkinder in unterschiedlichen Einrichtungen betreut werden müssen. Die geplante Umwandlung wäre eine pragmatische Lösung, die ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen auskommt und den tatsächlichen Bedarf der Familien vor Ort berücksichtigt.“

„Die vorgeschlagene Lösung entspricht dem Grundgedanken einer nachhaltigen und bedarfsorientierten Kinderbetreuungspolitik und würde die Betreuungssituation für die Familien in Höver und Bilm deutlich verbessern“, so die Grünen-Fraktion. Sie hofft auf eine positive Entscheidung seitens des Landes Niedersachsen und der Region Hannover.

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